7.3.2019: Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg gedenkt zum 8. März der Vorkämpfer_innen der Frauenrechte

Zum Internationalen Frauentag 2018 ruft das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg auf, sich an die historischen Vorkämpfer_innen der Frauenbewegung zu erinnern. Unter ihnen gab es viele lesbische, bisexuelle und transsexuelle Aktivist_innen, die solidarisch mit heterosexuellen Frauen die rechtliche und gesellschaftliche Bevorzugung von Männern in Familie und Öffentlichkeit bekämpften.

Der 8. März ist Anlass für Dank und Erinnerung an jene, die auf dem Weg zur politischen Mündigkeit von Frauen und zur Gleichberechtigung der Geschlechter vorangegangen sind. Unsere Vorkämpfer_innen rangen – wie auch wir heute – darum, sie selbst sein zu dürfen und sich nicht durch Klischees, Vorurteile und diskriminierende Gesetze beschränken zu lassen. Sie wollten die Beschränkung auf das extrem enge gesellschaftliche Korsett nicht mehr akzeptieren und die fundamentale rechtliche Ungleichheit abschaffen.  

Gemeinsam traten sie für die Teilhabe aller Menschen ein, gründeten Netzwerke und entwickelten Ideen für die Zukunft. Sie kämpften für ihre Rechte und gegen die Verachtung, Herabsetzung und Benachteiligung von Frauen. Allen gemeinsam war das Verständnis, dass Geschlecht kein Grund für Ausgrenzung und Entrechtung sein darf. Dieses Verständnis ist bis heute richtungsweisend für die Arbeit im Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg.

Dank gemeinsamer Visionen von lesbischen, bisexuellen, transsexuellen und heterosexuellen Frauen gelang es Rechte einzufordern, Gesetze zu ändern und Lebensräume zu erweitern. Dabei war für jede dieser Verbesserungen der Rechtslage ein langer Diskussionsweg notwendig. "In jedem einzelnen Politikfeld musste darum gekämpft werden, dass der Anspruch Rechtspraxis und Lebenswirklichkeit wird.", unterstreicht Tamara Kailuweit, Mitglied im Sprechendenrat des Netzwerks. Wichtig dafür waren Solidarität und das Verständnis, dass die Lösung von Geschlechterfragen die Grundfesten unserer Demokratie bilden.

Das Netzwerk erinnert unter anderem an Frauen wie Dr. Anita Augsburg und ihre Lebensgefährtin Lida Gustava Heymann, die den Kampf für das Frauenwahlrecht wesentlich prägten, an Jutta Österle-Schwerin, die 1987 als offen lesbisch lebende Bundestagsabgeordnete dazu beitrug, dass die Worte ‚Lesben und Schwule‘ im Parlament aussprechbar wurden. Das Netzwerk gedenkt der lesbischen Schriftstellerin Audre Lorde, die international dazu beitrug, den Rassismus in den eigenen Reihen zu erkennen und maßgeblich bei der Entstehung der afro-deutschen Bewegung mithalf. Diesen Frauen und tausenden weiteren verdankt die Frauenbewegung ihre Schlagkraft in der ganzen Vielfalt und Lebendigkeit. "So lange Geschlechtergrenzen gezogen und genutzt werden, um ein Geschlecht schlechter als ein anderes zu behandeln, bleibt der Frauentag ein Kampftag.", bekräftigt Angela Jäger vom Sprechendenrat des Netzwerks.

Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ruft dazu auf, sich am 8. März an Aktionen zu beteiligen, aktive Gruppen zu unterstützen und sichtbar zu sein. Dieser Tag ist für uns alle eine gute Gelegenheit daran zu erinnern, dass Erinnerung, Wertschätzung oder Bezahlung eben keine Frage von Geschlecht, rassistischer Zuschreibung oder sexueller Orientierung sein dürfen.

Gute Treffpunkte zum Internationalen Frauentag bieten die Veranstaltungen von Mitgliedern des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg. Nähere Details zu den Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Netzwerks:


 

Über das Netzwerk Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queeren (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQ-Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.

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LSBTTIQ: Die Abkürzung steht für einzelne Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q).

 

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